Wie geht es weiter mit der 108-jährigen Tradition der Katholischen Frauengemeinschaft (KFD) von St. Vit? Diese Frage stellen sich nicht nur das derzeitige Vorstandsteam, sondern auch viele der rund 200 Mitgliederinnen. Das siebenköpfige Vorstandsteam wird sich nicht mehr zur Wahl stellen, die am 27. August stattfindet. 2017 stand schon einmal die Zukunft der Frauengemeinschaft auf der Kippe. Dann haben sich engagierte Frauen gefunden, die für zunächst für zwei Jahre die Geschicke leiten wollten. Sie haben sich danach für weitere zwei Jahre verpflichtet und durch Corona nun bereits ein fünftes Jahr drangehangen. „Wir haben inzwischen vielfache andere Aufgaben und möchten nun gerne, dass andere Frauen mit neuen Ideen die KFD leiten“, erzählt Sprecherin Ulla Schalück. Um zu erfahren, was Frau von heute interessiert, welche Themen sie anspricht oder welche Veranstaltungen sie besuchen würde, das wurde nun im Rahmen der Zukunftswerkstatt im St. Viter Vitus-Haus zusammengetragen. Vom Bezirksvorstand wohnte Sabine Huneke der Zusammenkunft bei und als Praxisberaterinnen des kfd-Diözesanverbandes Paderborn Annegret Claus und Petra Tölle. Rund 30 Frauen aus dem Ort waren gekommen. Besonders die älteren Mitglieder betonten, dass sie es wichtig finden, eine Frauengemeinschaft zu haben, wo man sich unter Gleichgesinnten treffen, sich austauschen und gemeinsam etwas erleben kann. Der Wunsch nach einem Mehrgenerationenhaus der kfd wurde mehrfach geäußert, indem von der Krabbelgruppe, Sportangebote, Klön-Nachmittage und Seniorentreffen alle ihren Platz finden. Diese Erwartungen dienten als Arbeits- und Diskussionsgrundlage um die Frage zu beantworten, welche konkreten Projektideen umgesetzt werden können. Schnell war man sich einig, dass man von dem großen Vorstandsteam Abstand nehmen möchte und nur noch einen dreiköpfigen geschäftsführenden Vorstand wählt, dem dann interessierte Frauen mit ihren Ideen zuarbeiten. Im Rahmen der Zukunftswerkstatt meldeten sich schon zahlreiche Frauen, die Projekte übernehmen möchten wie beispielsweise die Leitung einer Krabbelgruppe, einen regelmäßigen Boule-Nachmittag am Küsterhaus, eine Winterwanderung, Radtouren, kirchliche Angebote, kleine Kochabende, Wirbelsäulengymnastik und vieles mehr.
Rita Fockenbrock, Christiane Diermann, Gisela Ackfeld, Ulla Schalück und Barbara Knickenberg sind guten Mutes, dass die Zukunft der 108-jährigen Frauengemeinschaft gesichert ist.
„Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden und wir hoffen nun, dass wir drei Frauen finden, die sich lediglich um die Verwaltung der Mitglieder, die Kasse und den Kontakt zu den Mitarbeiterinnen kümmern bei einem sehr überschaubaren Zeitaufwand“, meint Ulla Schalück. Sämtliche Veranstaltungen sollen dann von den Projektleiterinnen übernommen werden. Die nächste Zukunftswerkstatt findet am Dienstag, 31. Mai 2022 um 18 Uhr im Vitus-Haus statt. Hierzu sind außer den Frauen, die sich schon jetzt für Projekte gemeldet haben auch weitere Interessierte eingeladen. Wer dazu Lust hat kann sich unter kontakt@kfd-stvit.de anmelden.
Alle haben das eine Ziel, dass die St. Viter kfd bestehen bleibt und weiterhin vielen Frauen egal welchen Alters eine gute Anlaufstelle bietet. Annegret Claus machte beim ersten Treffen deutlich, dass die kfd als einer der größten katholischen Frauenverbände in Deutschland mit fast 400.000 Mitgliedern eine starke Stimme hat, die in Kirche und Politik gehört wird. Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Bekämpfung von Altersarmut und die Auszahlung der Mütterrente sind wichtige Themen der Gemeinschaft.