Im Rahmen des Immobilienprozesses im Pastoralverbund Reckenberg (PV) gab es nun die Vorstellung des zweiten Bildes mit den ersten konkreten Vorschlägen. In der Piuskirche begrüßte Ludger Büngener als Prozessberater vom Erzbischöflichen Generalvikariat rund 300 Anwesende. Auch wenn augenscheinlich schon vieles entschieden ist, gab es dennoch die Möglichkeit sich mit vielleicht besseren Ideen und Änderungsvorschlägen einzubringen, denn „es ist noch nichts in Stein gemeißelt“, betonte Büngener.
Pfarrdechant Reinhard Edeler stellte als Sprecher der Projektgruppe Immobilienberatung die ersten erarbeitenden Ergebnisse vor.
Die Aegidiuskirche soll als zentrale Liturgiekirche erhalten werden.
Die Marienkirche wird auf- oder abgegeben. Das zunächst angedachte Kolumbarium ist aufgrund zu hoher Planungs- und Umbaukosten nicht realisierbar. Derzeit laufen Gespräche mit der Klostergenossenschaft und erste Ideenfindung sind angestoßen.
Das Pfarrheim St. Aegidius wird aufgegeben beziehungsweise in andere Hände gegeben. Das Jugendhaus von Aegidius bleibt in Trägerschaft der katholischen Kirche. Die Antoniuskapelle Lintel wird abgegeben. Die Stadt Rheda-Wiedenbrück wird es wahrscheinlich als Dorfgemeinschaftshaus übernehmen.
W. Leskovsek
Was eigentlich allen klar war, aber dennoch nicht unbedingt auf Zustimmung stieß ist die Abgabe der Piuskirche mit ihren 1356 Quadratmetern die zweitgrößte Immobilie des PV. „Die Piuskirche wird keine Gottesdienstkirche mehr sein“, betonte Edeler. Ein Abriss käme nicht in Frage. Derzeit würden Gespräche mit verschiedenen Interessenten laufen. Ergebnisse gäbe es aber noch keine.
Das Jugendheim Pius bleibt erhalten mit dem verbundenen Pfarrheim als Veranstaltungs- und Versammlungshaus der Vereine, Chöre für Wiedenbrück. Das Pfarrhaus wurde bereits abgegebenen und befindet sich in Trägerschaft der Katholischen Kita gGmbH und wird als Kindergarten genutzt.
Die Kirche Herz Jesu Batenhorst bleibt erhalten. Eine Evaluierung nach fünf Jahren ist geplant. Das Pfarrheim hingegen soll abgegeben werden. Auch da laufen bereits erste Gespräche mit der Stadt, die es als Dorfgemeinschaftshaus übernehmen könnte.
Die St. Viter Kirche bleibt ebenfalls erst einmal erhalten. Nach fünf Jahren soll geschaut werden, ob die Nutzung noch vertretbar ist. Das Vitus Haus wird teilweise abgegeben. Der ortsansässige Hausarzt hat Interesse gezeigt dort einzuziehen. Mit den Planungen wurde bereits begonnen. Wie es erweitert, umgebaut und finanziert werden kann, wird derzeit geprüft.
Am Dringlichsten ist die Situation in Langeberg. Der Kindergarten St. Lambertus bedarf einer Sanierung und zwar kurzfristig. Deshalb wurde bereits beschlossen, dass das Lambertushaus abgerissen und der Kindergarten dort neu gebaut wird.
Die Lambertuskirche soll erhalten werden. Nun prüfe man ob eine multifunktionale Nutzung als Saal- und Sakralraum möglich ist.
Das Pfarrhaus bleibt erhalten. Ein Saalanbau steht zur Prüfung an. Das sei kein Geschenkschmankerl, sondern Notwendigkeit für die sehr aktiven Vereine. Auch eine ökumenische Zusammenarbeit sei angedacht. „Muss die Lambertuskirche rein katholisch bespielt werden oder können dort auch evangelische Gottesdienste stattfinden? Die Frage hätte man sich in der Steuerungsgruppe gestellt.
Wenn alles so durchgesetzt würde wie geplant, käme man auf eine Ersparnis der Immobilienunterhaltungskosten von 45 Prozent. Eine minimalste Einsparung wäre 25 Prozent, sollte es zu Abstrichen kommen. 30 Prozent Einsparung ist das Hausaufgabenziel, beschrieb es Edeler.
In einer kleinen Interessenaustauschpause kamen Fragen auf wie von Lukas Huneke, warum man gerade St. Pius als jüngste und wirtschaftlich intakteste Kirche aufgeben will. Franz-Josef Schüngel meinte, es sei doch ein idealer Raum für Chöre. Edeler beantwortete alle Fragen und am Ende war klar, die Kirche ist zu groß und kostet zu viel. Chöre könnten sie nicht finanzieren. Anja Ramsel von den Aegidius-Chören hat Angst, dass die vielen Chöre dort ihre Heimat verlieren, wenn es das Aegidius Pfarrheim nicht mehr gibt. In Lintel ist man entspannt. Dort sieht man es als Chance mehr zusammenzuwachsen. „Gemeinde ist nicht das Gebäude, sondern die Menschen“, meinte eine Teilnehmerin. Ein anderer meinte, er würde manchmal bezweifeln das wir ein PV sind, weil jeder gerade seine Kirche, sein Pfarrheim schönrede und nicht das große Ganze sehe. Am Ende bat Büngener alle eine grüne Karte für allgemeine Stimmungslage, eine gelbe für gemischte oder eine rote Karte für ablehnende Stimmung hochzuhalten. Das Gesamtbild war am Ende gelb-grün und nur wenige rote Karten wurden gezeigt. Mitte Februar soll das finale Bild vorgestellt werden.
Wer möchte, darf zu dem Abend eine schriftliche Rückmeldung geben.
Die am Abend gegebenen Rückmeldungen auf den roten, gelben und grünen Meinungskarten, finden Sie unten stehend, im Anhang, als pdf Dateien.