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Nach 111 Jahren ist die St. Viter KFD Geschichte

Jubilare rücken noch einmal in den Mittelpunkt

Noch einmal rückten während der gemütlichen Versammlung im Vitus-Haus die langjährigen Mitglieder in den Mittelpunkt. Sprecherin Barbara Tönsfeuerborn dankte den Frauen für ihre Treue zur katholischen Frauengemeinschaft St. Vit.

65 Jahre dabei ist Adriane Müller. 60 Jahre: Margret Enk, Gertrud Meyer, Anita Stukemeier, Hilde Tönsfeuerborn, Elisabeth Venker.

50 Jahre: Monika Bexten, Gertrud Frankrone, Luzia Gersting, Maria Grewe, Erika Holste, Marianne Kleinke, Gertrud Lewe, Maria Rother, Wilma Uhrhan.40 Jahre: Ingrid Bänsch, Waltraud Tenzer. 25 Jahre: Gisela Preuß, Martina Hinse.

Es war jedoch die letzte Jubilarehrung der Frauengemeinschaft St. Vit. Die Gemeinschaft musste schweren Herzens aufgelöst werden. Ein Jahr der Vakanz liegt hinter den beiden übrig gebliebenen Vorstandsmitgliedern Barbara Tönsfeuerborn und Angelika Kuhlenkemper sowie der geistlichen Begleitung Claudia Becker. Die Geschäfte wurden in dieser Zeit weitergeführt, aber die meisten Veranstaltungen auf Eis gelegt. Ein weiteres Vorstandsmitglied wurde über ein Jahr lang intensiv gesucht, damit der Verein weitergeführt werden kann. Doch niemand erklärte sich bereit dieses Amt zu übernehmen. Das fanden die beiden sehr traurig und haben nun letztendlich auch das Handtuch geworfen. Es gab vor der Auflösung eine Befragung vom Diözesanverband an alle 180 Mitglieder, ob sie für oder gegen die Auflösung sind. Dieses Schreiben beantworteten 70 Frauen. Für die Auflösung bedarf es aber einer Dreiviertelmehrheit. Die war bis zur Mitgliederversammlung am letzten Samstag im August nicht gegeben. Claudia Becker appellierte noch einmal eindringlich an alle Anwesenden, während des Kaffeetrinkens noch mal ins sich zu gehen und zu überlegen, ob sie diese Tradition nun wirklich zu Ende gehen lassen möchten. Vergebens! Es ist klar vorgegeben, das wenn ein Verein keinen Vorstand mehr hat, dieser nicht mehr existieren kann. Und so wurde die KFD St. Vit nach 111-jährigee Tradition aufgelöst. „Das ist bitter, aber leider unumgänglich“, brachte es Becker auf den Punkt.

2014 wurde noch im großen Rahmen das 100-jährige Bestehen unter dem Motto: „Starke Frauen haben viele Gesichter“ gefeiert. 

Dieses Motto haben sie seinerzeit bewusst gewählt, um auch nach außen sichtbar zu zeigen: die kfd ist eine Gemeinschaft von Frauen für Frauen, in der Jede ihre Stärken einbringen kann für die Gemeinschaft und von den Stärken der Anderen profitieren kann.

Immer wieder gab es in den letzten Jahren Problemen, den Vorstand zu besetzen. 2022 bekam die KFD St. Vit durch eine Mitarbeiterin des Diözesanverbandes eine Begleitung. In dieser zeit entstand ein Projektteam, dass den Vorstand unterstützte. Das lief gut, doch es muss ein fester Vorstand da sein, der die Geschäfte führt und daran scheiterte es.

Jetzt müssen sich die Mitglieder entscheiden ob sie kündigen, einer anderen KFD in der Region beitreten oder Einzelmitglied beim Diözesanverband bleiben wollen. Das wickeln nun Barbara Tönsfeuerborn und Angelika Kuhlenkemper ab. Sie packten die wichtigsten Informationen mit einem Tütchen Blumensamen mit der Aufschrift „Mit uns blühst du auf“ ein und verteilen es in den nächsten Tagen. Gemeinsam wird man nun nicht mehr aufblühen. Vom Diözesanverband haben die beiden einen Leitfaden zur Auflösung bekommen. Von dem übrig geblieben Kassenbestand soll es noch eine Abschlussfeier geben und dann werden die beiden endgültig den Schlüssel umdrehen und die lange Tradition beenden, wie leider schon einige andere Frauengemeinschaften in der Umgebung. Im Nachbardorf Batenhorst wurde die Gemeinschaft vor rund zwei Jahren aufgelöst.