Zwei Jahre ist es her, als die KFD St. Vit voller Freude einen neuen Vorstand präsentieren konnte und auch ein neues Konzept, was her gut ankam. Man hatte Projektgruppen gegründet, die jeweils von einer Verantwortlichen geleitet wurden und somit das dreiköpfige Vorstandsteam entlastet war. Zuvor befand man sich ein Jahr lang in der Vakanz.
Jetzt ist die katholische Frauengemeinschaft im 110. Jahr ihres Bestehens wieder in dieser Situation. Melanie Rascher ist gerade zum zweiten Mal Mutter geworden und hat aktuell keine Zeit für Vorstandsarbeit. Auch Anna Opitz, die im Vorstand die Seniorenprojekte betreute, möchte mit über 70 Jahren nicht mehr so viel Verantwortung tragen. Lediglich Barbara Tönsfeuerborn erklärte sich bereit weiterzumachen. Angelika Kuhlenkemper hat sich während der Mitgliederversammlung am vergangenen Samstag erfreulicherweise bereit erklärt im Vorstand mitzumachen. Jetzt fehlt aber noch eine dritte Person. Annegret Claus, fachliche Beraterin aus Paderborn für KFD-Gruppen erklärte der gut besuchten Versammlung was das bedeutet. Sicherlich könne man noch Ausflüge, Frühstück oder das beliebte Adventskaffeetrinken machen, doch ohne Hilfe vom Vorstand, der als reiner Vakanzvorstand nunmehr nur noch die Verwaltung übernimmt und keine Aktionen mehr organisiere. Immerhin hätten im vergangenen Jahr 230 Frauen unterschiedlichste Programmpunkte besucht, die von der beliebten zweitägigen Fahrradtor, über das Frauenfrühstück, Kochangeboten bis hin zur Gestaltung des Vitus-Cafés am Pfarrgemeindefest reichten. „Solch aktive Frauengemeinschaften gibt es nicht mehr viele und ich fände es sehr schade, wenn wir diese Gemeinschaft auflösen müssten“, machte sie deutlich. Das Vakanzteam mit Barbara Tönsfeuerborn, Angelika Kuhlenkemper, Annegret Claus und der geistlichen Begleitung Claudia Becker hofft nun, dass sich bis zur nächsten Mitgliederversammlung im September 2025 noch eine weiter Person findet, die bereit ist, den Vorstand zu unterstützen.
Als Fragen gestellt wurden, ob man denn weiter die Spielenachmittage machen dürfe, die Krabbelgruppe oder auch Ausflüge und die klare Antwort von Claus kam, ja, aber nur in Eigenregie, waren einige froh. Da wurde jedoch eine Stimme aus der Versammlung laut und bemerkte zu Recht, warum denn dann um eine KFD kämpfe, wenn jeder nur sein kleines Grüppchen im Kopf hätte. Es sei doch wichtig, diese Gemeinschaft, in der sich über 110 Jahre Generationen von Frauen sicher und geborgen gefühlt haben, aufrecht zu erhalten. Worte, die nachdenklich machten.
Geehrt wurden im Rahmen der Versammlung langjährige Mitgliederinnen. Für 25 Jahre Elisabeth Grünebaum. Für 40 Jahre Marita Frankrone, Helga Heidenreich, Barbara Knickenberg, Wilma Kübler, Elisabeth Schmalbrock, Roswitha Seidl, Annegret Splietker, Marlies Wenzky. Für 60 Jahre Maria Voß und für 65 Jahre Elisabeth Großeaschoff und Agetrud Lütkemeier. Der Dank galt ihnen für ihre Treue zur Gemeinschaft, verbunden mit der Hoffnung, dass sie nicht die letzten waren, die für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt wurden. Ohne Programm ist nun das neue Vereinsjahr gestartet, obgleich man bereits schöne Vorschläge erarbeitet hatte.
„Wir bleiben jetzt einfach dran, fragen viele Frauen in unserem Umkreis noch mal persönlich und hoffen, dass wir im nächsten Jahr weitermachen können“, betont eine sichtlich enttäuschte Barbara Tönsfeuerborn.